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Piercing Infos zu Schmerzen, Pfege, Heilungszeit und Risiken

durch Ibby Granja Imana 10 Feb 2021 0 Kommentare
Infos zu Schmerzen, Pflege, Heilungszeit und Risiken

Piercing - eine uralte Form der Körpermodifikation

Schon in prähistorischer Zeit haben sich die Menschen gepierct. Ötzi, der Mann aus der Jungsteinzeit, lebte vor über 5000 Jahren und hatte Piercings im Ohr, die sogar geweitet waren. Auf altägyptischen Artefakten findet man Darstellungen von gepiercten Pharaonen ebenso wie Menschen mit Lippen- und Ohrpflöcken auf Keramiken alter amerikanischer Kulturen. Freilich nannte man das Piercing in den verschiedenen Kulturen auch unterschiedlich. Der moderne Begriff Piercing etablierte sich erst in den 1990er Jahren.

Im Europa der Neuzeit war man mit Piercing zurückhaltender. Ohrringe trug man selbstverständlich auch da. Zunächst aber galt es, die Welt zu entdecken und zu erobern. Mit ganzen Flotten überquerten die europäischen Seefahrer Atlantik und Pazifik. Die Menschen, derer sie auf fremden Inseln und Kontinenten ansichtig wurden, versetzten sie in Staunen. Manche waren von Kopf bis Fuß oder im Gesicht tätowiert, exotisch geschmückt oder trugen Piercings an Stellen, an denen kein Europäer es für möglich gehalten hatte.

Nicht selten wurden besonders exotisch anmutende Menschen aus ihrer Heimat weggelockt oder verschleppt, um sie dann an europäischen Höfen vorzuführen oder später in den sogenannten Völkerschauen auszustellen. Bis heute gibt es zahlreiche Ethnien in Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien, bei denen gezielt und meistens im Rahmen von Initiationsriten Körperstellen durchstochen und oft auch geweitet werden. Geschmückt werden diese Piercings mit Lippentellern oder Scheiben, mit Pflöcken, Stäben, Ringen, Federn, Metall- oder Pflanzenobjekten und mit Zähnen und Knochen erlegter Tiere.

Piercings und Piercingschmuck verbreitet sich seit den 1970er Jahren auch zunehmend in der sogenannten westlichen Welt. Die Inspiration hierfür kam eindeutig von außereuropäischen Stammeskulturen. Seine Anfänge nahm das Piercing in der Hippiebewegung, die sich in der Wahl ihrer Piercings und dem dazugehörigen Piercingschmuck vor allem nach Asien und Amerika orientierte. Weitere Pioniere des westlichen Piercings waren die Punkszene sowie die Homosexuellenszene mit ihrer Vorliebe für Fetische. 1975 gab es in Los Angeles einen ersten Piercing-Shop. In den 1980er Jahren dann etablierte sich in Kalifornien die Bewegung "Modern Primitives".

Inzwischen ist Piercing auch bei uns im Alltag angekommen. Verschiedenste Piercings und ausgefallener Piercingschmuck gehören längst zum täglichen Bild selbst in kleineren Städten. Sicher hast auch Du das eine oder andere Piercing oder trägst Dich zumindest mit dem Gedanken, Dir eines stechen zu lassen. Bei uns am häufigsten verbreiten sind verschiedene Ohrpiercings, Nasenpiercings und Nabelpiercings. Das Spektrum ist natürlich weit größer. Zu den traditionellen Piercings sind inzwischen auch neue Piercings und Piercing-Techniken hinzugekommen.

Über das Stechen eines Piercings

Einige grundsätzliche Schritte und Regeln sind bei allen Piercings gleich. Hygiene ist dabei das oberste Gebot. Die zu piercende Stelle muss gut desinfiziert werden. Die Stichstelle wird in der Regel markiert und mit Hilfe einer Piercing-Zange fixiert. Der Piercer trägt selbstverständlich Handschuhe und benützt meist einen sogenannten Venenverweilkatheder. Die Nadel besitzt einen Kunststoffüberzug, der im Stichkanal verbleibt. Mit diesem Kunststoffüberzug wird der Piercingschmuck durch das Piercing gezogen. Der erste Piercingschmuck muss aus einem antiallergenen Material, etwa Chirurgenstahl oder Edelmetall, bestehen. Bei schwerer zugänglichen Stellen wird mit einer Receifing Tube Gegendruck erzeugt und benachbarte Körperregionen geschützt.

Die früher weit verbreitete Ohrlochpistole ist wirklich nur noch sehr beschränkt einsatzfähig. Für kompliziertere Stellen auch am Ohr ist sie gänzlich ungeeignet. Immer mehr verbreitet sich der Dermal Punch, besonders beim Piercing von Knorpelgewebe. Dabei wird mit einer Hohlnadel Gewebe von bis zu acht Millimeter Durchmesser herausgestanzt. Solche Piercings heilen in der Regel schneller und besser als andere "normale" Piercings. Bei komplizierten oder aufwendigen Piercings ist eine Betäubung angeraten.

Schmerzen und Risiken beim Piercing.

Sowohl Schmerzen als auch Risiken richten sich nach der Art Deines Piercings und nach der Länge des Stichkanals. Auch nimmt jeder Mensch Schmerzen unterschiedlich intensiv wahr. Bei den meisten Piercings ist der Schmerz nur ein kurzer Moment, der auch schnell wieder abklingt. Wenn Knorpelgewebe gepierct wird, ist der Schmerz größer. Das gilt für manche Bereiche des Ohrs, für die Nasenflügel, aber auch für bestimmte Lippenbereiche. Piercings an intimen Stellen des Körpers werden hingegen nicht als besonders schmerzhaft empfunden.

Von geübten und professionellen Piercern gestochene Piercings sind in den meisten Fällen unproblematisch. Vorsicht ist angesagt bei bestimmten Piercings im Gesichtsbereich, die nah an wichtigen Nervenbahnen verlaufen. Da sollten wirklich nur Profis Hand anlegen. In jedem Fall sind hygienische Standards einzuhalten. Bei Piercings im Mundbereich können Deformationen der Zähne die Folge sein. Deswegen empfiehlt sich hier besser die Verwendung von nichtmetallischem Piercingschmuck. Bei Intimpiercings ist in der Heilungszeit besondere Vorsicht geboten, da hier die Infektionsgefahr besonders hoch ist. Auch Quetschungen und dauerhafte Entzündungen können im ungünstigen Fall auftreten.

Die Heilungszeit bei verschiedenen Piercings ist unterschiedlich lang

Die Heilungszeit Deines Piercings richtet sich nach seiner Lage und der Art, wie es gestochen wurde. Wenn Du einen Herzfehler oder eine Autoimmunkrankheit hast, solltest Du mit Piercings sehr zurückhaltend umgehen und Dich vorher lieber von einem Arzt beraten lassen. Hier sind ein paar Richtwerte bei normalem Verlauf:

  •  Ohrknorpelpiercings: verheilen langwierig, über mehrere Monate bis zu einem halben Jahr (wesentlich schneller heilt ein gepunchtes Piercing. Wenn Du Dir also ein Piercing kaufen willst, lohnt sich hier eine Investition)

  • -Nasenflügelpiercing: vier bis acht Wochen

  • -Nasenscheidewand Piercing (Septum): sechs bis zehn Wochen; keine Ringe als Erstschmuck

  • -Lippenpiercing: fünf bis sieben Wochen bei Einsatz von Lippenstäben; Ringe sind als Erstschmuck ungeeignet

  • -Augenbrauenpiercing: vier bis acht Wochen

  • -Zungenpiercing: drei bis fünf Wochen

  • -Bauchnabelpiercing: ein halbes Jahr ist normal

  • -Brustwarzenpiercing: acht Wochen, auch etwas länger ist normal

Geweitete oder gedehnte Piercings nehmen eine Sonderstellung ein. Nach Abheilung des Lobe-Piercings braucht es noch mal gut ein dreiviertel Jahr und länger, bis das Piercing sachgemäß und in einzelnen Schritten geweitet ist. Die Dauer richtet sich ganz klar nach Deinem angestrebten Dehnungsziel.

Wie pflegst Du Dein Piercing am besten?

Schon vor dem Stechen Deines Piercings solltest Du bestimmte Maßnahmen ergreifen. Gehe vor dem Termin auf jeden Fall sparsam mit Alkohol, Nikotin und Kaffee um und meide alle illegalen Drogen. Nach dem hygienisch einwandfrei durchgeführtem Piercing solltest Du keinesfalls immer Deinen Piercingschmuck berühren. Berühre das Piercing überhaupt nur zum Reinigen und dann mit desinfizierten Händen. Benutze Arztseife oder Sterilium. Ein- bis zweimal täglich musst Du Dein frisches Piercing pflegen. Nimm den Piercingschmuck heraus, löse die Verkrustung, sprühe die gepiercte Stelle mit Octenisept oder etwas Vergleichbarem ein. Fertige Kochsalzlösung aus der Apotheke ist ebenfalls geeignet. Desinfektion mit stark alkoholischen Mitteln ist keinesfalls zu empfehlen, denn sie reizen das Piercing nur.

Das Spülen des Piercings und desinfizieren des Piercingschmucks solltest Du bis zur vollständigen Heilung in immer größeren Abständen durchführen. Während der gesamten Heilungszeit musst Du auf gesunde Ernährung achten und Alkohol und Nikotin weitgehend meiden. Schütze Dein Piercing vor Verschmutzung. Kühle es gegebenenfalls. Gehe nicht schwimmen, baden oder in die Sauna. Auch Intimkontakt ist zu meiden. Bei Piercings im Kopfbereich darfst Du während der Heilungszeit nicht die Haare färben. Auch die Verwendung von Schminke und Cremes ist nur eingeschränkt möglich.

Völlig normal nach einem frisch gestochenen Piercing sind folgende Reaktionen:

  • -leichtes Krabbeln

  • -Austritt von Wundflüssigkeit

  • -Rötung der gepiercten Stelle

  • -Anschwellen der Region um das Piercing

Bei schlimmeren Entzündungen oder Bildung von Eiter solltest Du jedoch einen Arzt aufsuchen. Wenn Du unsicher über den Heilungsverlauf bist, steht Dir auch jeder seriöse Piercer mit Rat und Tat zur Seite. Auch wenn Dein Piercing abgeheilt ist, braucht es weiterhin Pflege. Reinige Piercing und Piercingschmuck aller zwei bis drei Wochen gründlich, da sich darin Talg und abgestorbene Zellen ablagern. So vermeidest Du auch Geruchsbildung. Den Piercingschmuck solltest Du immer tragen, da sich das Piercing sonst wieder verschließt.

Was ist der gängige Piercingschmuck und aus welchen Materialien besteht er?

An verschiedensten Piercings kommen sogenannte Barbells zum Einsatz. Das sind kleine Schmuckhanteln, also Stäbe mit Kugeln an beiden Enden. Auch Ball Closure Ringe sind ein weitverbreiteter Piercingschmuck. Beide gibt es in den verschiedensten Durchmessern und Materialien. Die mittlere, normale Stärke beträgt 1,6 Millimeter. Besonders geeignete Materialien sind Platin, Titan, Chirurgenstahl und 750er Gold.

Es gibt weitere Nebenformen wie Straight, Circular oder Curved Barbell und D-Ring oder Segment Ring. Beliebter Piercingschmuck sind auch Labret Stecker, Surface Bar und Nippel Shield (für Brustwarzenpiercing). Eine Sonderform für gedehnte Piercings sind die sogenannten Flesh Tunnel und Plugs. Die Materialvielfalt geht bei Piercingschmuck weit über die oben genannten Metalle hinaus.

Es gibt Piercingschmuck aus verschiedenen Kunststoffen wie Bioplast, Acryl, Silikon und Polytetrafluorethen (PTFE). Der Farbenvielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt. Auch aus natürlichen organischen Materialien wird Piercingschmuck hergestellt. Dazu zählen Hölzer, Horn und Halbedelsteine. Bei den schmückenden Details sind Strass, Edelsteine, Perlen und Perlmutt sehr beliebt. Informiere Dich am besten im Piercing Shop und verschaffe Dir einen Überblick. Bei der Vielfalt ist mit Sicherheit auch etwas für Dich dabei.

Die rechtliche Situation bei Piercings

Jede volljährige Person darf sich in Deutschland nach Unterzeichnen einer Einverständniserklärung piercen lassen. Jugendliche unter 18 Jahren brauchen ein schriftliches Einverständnis der Erziehungsberechtigten. Der Piercer ist zur Beratung und Aufklärung verpflichtet und kann auch bei Folgeschäden belangt werden. Wer piercen darf und wer nicht, ist nicht endgültig geklärt. Ein Gerichtsurteil von 1999 fordert, dass der Piercer wenigstens eine Heilpraktikerausbildung haben sollte. Weitere Urteile bestätigten dies, zumal wenn Betäubungsmittel beim Piercen verwendet werden. Frage Deinen Piercer am besten, welche Ausbildung er hat.

Berühmte Piercing-Rekorde auf der Welt

Der Kubaner Luis Antonio Aguero war mit 300 Piercings lange Zeit Rekordhalter. Inzwischen hat ihn die Brasilianerin Elaine Davidson mit mehr als 2500 Piercings längst überholt. Der Amerikaner Ed Burns ließ sich 2010 allein an einem Tag 1501 Piercings stechen. Seine Landsmännin Staysha Randall toppte diesen Rekord 2011 um das Doppelte. Der Deutsche Rolf Buchholz ist mit 435 Piercings 2012 der meist gepiercte Mann gewesen. Du siehst, nach oben ist alles offen.

Weitere Infos über das Piercing könnt Ihr in unserer Pressemeldung auf openpr.de lesen.

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